privat Swissultra - Tag 7

Aufgezeichnet in Airolo um 10.32 Uhr

Als ich heute Morgen früh aus dem Bett kroch, hörte ich aus der Küche schon fröhliches Gekicher. Die Stimmung bei den Betreuerinnen scheint also noch gut zu sein, das beruhigt mich! 

Das Velofahren am Morgen fiel mir ein bisschen schwer, ich bin fast eingeschlafen. Zum Glück war nicht so viel Verkehr auf der Strasse! Richtung Bellinzona hat es ziemliche Schlaglöcher, das hat mich dann wieder aufgeweckt ... 

Meine Betreuerinnen warten immer in Biasca. Dort bekam ich feinen Kartoffelstock zu essen - danach ging es besser! Der nötige Druck auf die Pedale war wieder da. Aber das Polster der Velohose ist wohl mittlerweile durch, das fühlte sich nicht mehr so bequem an. Ich entschied mich dann für einen Wechsel, denn es sind doch noch einige Kilometer bis Brienz ... 

Immerhin: alles, was ich jetzt mache, mache ich zum zweitletzten Mal. Nur noch einmal diese Pässe hinauf! Das macht es mental ein bisschen einfacher, aber ich bin mir auch bewusst: es liegt noch viel Arbeit vor mir!

Beim nächsten Halt haben wir rumgeblödelt. Wir lachen mittlerweile wegen jeder Kleinigkeit! Das ist einerseits schön, andererseits auch ein Warnzeichen: Wir sind alle müde, und kleine Details gehen in dieser Phase schnell vergessen, die Konzentration lässt nach.

Wir sind nun in Airolo. Das Wetter ist bedeckt, die Temperatur ziemlich frisch. Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu schnell fahre, wenn es so nasskalt ist. Eigentlich will ich nur so schnell wie möglich nach Brienz und dann hoch auf die Kleine Scheidegg. Ich darf aber nicht überpacen, sonst kommt spätestens in ein paar Stunden die Quittung ... 

Ich versuche nun ruhig zu bleiben und meinen gewohnten Rhythmus zu fahren. Auch wenn ich das Gefühl habe, ich hätte Velobeine wie Daniel Reinhart und Läuferwädli wie Iwan Schwarz ;-)