10x Ultratriathlon am Stück
15.-30. August 2018, Buchs (Schweiz)
swim: 38km / bike: 1'800 km / run: 422 km
Betreuer: Martin Mattmüller, Christian Stoop
2018 konnte ich beim swissultra in Buchs (SG) einen neuen Schweizer Rekord im DECA Ultratriathlon aufstellen: Mit einer Zeit von 238:24:04 Stunden habe ich den 18 Jahre lang gültigen Weltrekord von Beat Knechtle um über zwei Stunden unterboten. Dabei war mein Ziel anfangs eigentlich "nur", die zehn Ironman-Distanzen in unter zehn Tagen zu finishen ...
Am Mittwochabend, 15. August stieg ich ins Wasser. 38 Kilometer warteten als erste Disziplin am swissultra; gefolgt von 1800 Kilometern auf dem Rennvelo und 10 Marathons (422 Kilometer laufen) zum Abschluss. Als ich in den
letzten Tagen sah, dass meine Strategie aufging, liebäugelte ich dann zusätzlich mit dem Schweizer Rekord.
Der aktuelle Rekord wurde vom Schweizer Beat Knechtle im Jahr 2000 aufgestellt. Der Arzt und Ausdauerathlet hatte damals in Monterrey (Mexiko) für den DECA Ultratriathlon der Variante „Continuous“ 240 Stunden und 55 Minuten gebraucht. Mit der neuen Bestzeit über die zehnfache Ironman-Distanz erreichte ich den 6. Schlussrang.
Strategisch geschicktes Rennen
Dass die Strategie am Ende so gut aufging, hat mit der Erfahrung zu tun. Ich habe viel gelernt vom letzten Jahr. Bereits 2017 hatte ich in Buchs am DECA Continuous teilgenommen und damals den Schweizer Rekord knapp verpasst. Mein erstes Learning: Schon beim Schwimmen ging ich zwei Stunden schlafen, um die erste Freinacht besser überbrücken zu können. Da jeder Athlet seine Pausen selbst einteilen kann – die Zeit läuft derweil weiter –, ist die Balance zwischen Erholung und Belastung matchentscheidend. Ein weiteres Learning vom letzten Jahr war, nicht direkt nach den 38 Kilometern im Wasser aufs Velo zu wechseln. Der Körper ist nach 18 Stunden so aufgeweicht, dass leicht Reibung entstehen kann – und dann werden 1800 Kilometer im Fahrradsattel zur Tortur!
Vier Stunden Schlaf pro Tag
Für die 18 Kilometer Schwimmen im 50-Meter-Becken des Freibads Buchs benötigte ich rund 18 Stunden und 20 Minuten; ich stieg als fünfter aus dem Wasser. Im Folgenden gönnte ich mir maximal vier Stunden Schlaf pro Tag. Ich stand immer um vier Uhr auf, damit mein Rhythmus nicht durcheinander kommt. Die Strategie hat sich bewährt, das Radfahren lief trotz grosser Hitze und starkem Wind gut.
Beim Laufen gab’s dann nur eine Taktik: angreifen! Das Niveau war dieses Jahr hoch und ich wusste: wenn ich in die Top Ten kommen möchte, muss ich Gas geben. Ich lief trotz Schmerzen und geschwollenen Füssen konstant. In den letzten zwei Tagen sah ich, dass es für den neuen Schweizer Rekord reichen könnte. Das verlieh mir zusätzlichen Schub.