Über mich

Steckbrief

Name: Daniel Meier 

Wohnort: Winterthur, Schweiz

Beruf: Med. Masseur / Mentaltrainer im Sport, www.danimeier.ch

 

Seit ich mich 2009 an meinen ersten Ultratriathlon - einen Dreifachen - wagte, lässt mich dieser faszinierende Sport nicht mehr los. In den letzten zehn Jahren habe ich vom Doppelten bis zum 21-fachen Ultratriathlon alles gemacht; teilweise auch mehrfach. Mittlerweile "liegen" mir die längeren Distanzen besser. "Länger" heisst für mich, ab einem DECA aufwärts - und DECA heisst: 38 Kilometer schwimmen, 1800 Kilometer Radfahren und 422 Kilometer laufen; die zehnfache Ironman-Distanz.

 

Ultratriathlon ist mein Hobby, meine Leidenschaft - leben kann ich davon leider nicht ;-) Deshalb arbeite ich "nebenbei" als Medizinischer Masseur und begleite ambinionierte Sportler als Mentaltrainer. Meine Praxis befindet sich an der Wartstrasse 30, ganz in der Nähe des Bahnhofs Winterthur. 


Ich werde oft gefragt ...

... wie viel ich trainiere:

Ich trainiere nicht nach Trainingsprogramm und schreibe auch nichts auf. Ich trage weder Pulsgurt noch habe ich ein GPS. Einzig einen Kilometerzähler habe ich vor dem letzten 900-Kilometer-Radmarathon beim Velo installieren lassen: damit ich das Rennen nicht zu schnell beginne ...

 

Ich kann also nicht sagen, wie viel ich wirklich trainiere. Manchmal sind es drei Stunden pro Woche; manchmal ist es ein Schlüsseltraining, das bis zu 46 Stunden dauert. Bei normaler Arbeitszeit (ich arbeite als med. Masseur auf selbständiger Basis) trainiere ich meist fünf bis zehn Stunden die Woche, verteilt auf alle drei Disziplinen. Ich denke, das ist ähnlich viel wie ein Triathlet, der sich für Hawaii qualifizieren möchte. Nur trainiere ich mit einer tieferen Intensität. 


... ob ich verrückt sei:

Diese Frage höre ich tatsächlich oft. Meistens von Leuten, die die Sportart und mich nicht kennen. Es ist schade, dass wir Ultratriathleten gegen so viele Vorurteile kämpfen müssen und pauschal für "verrückt" erklärt werden.

 

Wir Ultratriathleten haben auf unserem Weg viele Erfahrungen gesammelt und uns diese sportliche Qualität Schritt für Schritt angeeignet. Für uns ist es eine normale Adaption über Jahre. Wir sind glücklich bei dem, was wir machen, machen es freiwillig und fügen niemanden ein Leid zu. Wir kennen unseren Körper genau und haben gelernt, den gefährlichen Schmerz vom normalen Schmerz zu unterscheiden. Keiner von uns ist daran interessiert, sich selber "kaputt" zu machen, indem er über seine persönliche Grenze geht.

 

Die Grenze ist in meinen Augen dort, wo die Gefahr besteht, dass bleibende Schäden entstehen können - physisch wie psychisch. Angenommen, wir wären verrückt, wäre unsere Sportart sehr gefährlich. Wir bereiten uns adäquat auf die bevorstehende Belastung vor und gönnen uns nach dem Wettkampf die nötige Erholung, damit sich der Körper wieder reparieren kann.


... ob ich Schmerzmittel nehme:

Das währe ein fataler Fehler. Ich brauche die Signale meines Körpers, um entsprechende strategische Entscheide treffen zu können. Die richtige Intensität zu wählen, ist einer der wichtigsten Faktoren überhaupt, um den Weg ins Ziel zu finden. Wenn ich die Signale meines Körpers mit Hilfe von Schmerzmitteln überlagere, weiss ich nicht, ab wann ich meinem Körper bleibenden Schaden zufüge. 

 

Ist die Schmerzqualität so stark, dass ich mental nicht mehr in der Lage bin, den Schmerz so zu unterdrücken, dass es für meine Lebensqualität stimmt, ist der Zeitpunkt gekommen, die Startnummer auszuziehen und die Herausforderung zu einem späteren Zeitpunkt anzunehmen.

 

In erster Linie geht es mir darum, herauszfinden, was mit meinen vorhandenen Ressourcen leisten kann. Würde ich Schmerzmittel nehmen, wäre es nicht mehr ich, der die Leistung bringt, sondern ein Pharmazeutikum, das meine Leistungsgrenze unnatürlich verschiebt. Ich bin strikt gegen Infusionen und Medikamente während eines Wettkampfes.


... wie ich mich am Wettkampf ernähre:

Phuuu, das ist eine gute Frage. Wahrscheinlich schütteln bei den folgenden Worten die Ernährungsberater und ambitionierten Leistungssportler ihre Köpfe ;-)

 

Auf der Ultradistanz, wo der Wettkampf mehrere Tage dauert, gelten eigene Regeln. Die Betreuer tischen ihren Athleten bei den Verpflegungszelten alles Mögliche auf: Gummibärchen, Salzstengeli, Kuchen, Nutella, Glacé, alle Sorten von Früchten, Riegel, Gels, Avocados, Hamburger, Nudeln, Reis, Kartoffelstock, alkoholfreies Bier, Omelette, Bratwurst, Wienerli, Ketchup, Nüsse, Schnitzelbrot, Gulasch, Pizza, Schokolade, Sandwiches, Babybrei, Proteinpulver, Maltodextrin, Long Energy, Salztabletten, Honig und Brot - es gibt nichts, was die Athleten nicht serviert bekommen.

 

Eigentlich ist es einfach: Esse das, was der Magen verträgt. Esse davon so viel, dass es dir nicht aufliegt und doch genug, damit du nicht in einem Hungerast landest.

 

Selbst was im Training immer funktioniert hat, bildet im Wettkampf eines Tages plötzlich zu viel Magensäure, und du musst die Strategie ändern. Meine Betreuer kochen frisch, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Sie haben dadurch Mehrarbeit, welche aber oft der Schlüssel zum Gelingen des Wettkampfs ist.


... wann ich mal ein Buch über Ultratriathlon schreibe:

Tja - da bin ich momentan tatsächlich dran ... ;-) Zusammen mit der Autorin Iris Hadbawnik werde ich ein Buch verfassen über Themen wie Mentaltraining, Ernährung, Wettkämpfe und die Geschichte des Ultratriathlons. Zu Wort kommen werden auch Athleten, Ärzte und Fachpersonen, die von ihren Erfahrungen erzählen. Das Buch wird voraussichtlich im Spätsommer 2018 erscheinen. 


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